Rollout

Rollout (vom englischen roll out für „herausrollen“ oder„ausrollen“) ist ein englischer Begriff, der so viel wie Einführung oder Markteinführung bedeutet. In mehreren Technikbereichen ist der Begriff in den deutschen Sprachgebrauch übergegangen und hat dort eine leicht abgewandelte Bedeutung angenommen.

Abgeleitet von der Verwendung in der Technik, wird der Begriff Rollout auch in der Softwareverteilung verwendet. Dort bezeichneter den Vorgang des Veröffentlichens und Verteilens von Softwareprodukten aufentsprechende Clients. Bei grossen Unternehmen kann die Anzahl der Clients weit über 10.000 liegen. Hier wird das Softwareprodukt mit Hilfe einer Verteilsoftware auf die Clients verteilt. Hierzu muss die Software zunächst in das richtige Format gebracht werden. Dieser Vorgang wird Paketieren oder Paketierung genannt. Der Paketier vorgang ist abhängig von der verwendeten Verteilsoftware. Diese Art von Software-Rollout wird auch als Software-Distribution bezeichnet.

Von Rollout wird auch beim Austausch sämtlicher Computerhardware bei einem Generationswechsel der Computer eines Unternehmens gesprochen. Gerade im IT-Bereich veralten Systeme sehr schnell und können nicht mehr bedarfsgerecht eingesetzt werden. Dies liegt an der rasanten Entwicklung der IT-Industrie.

Der Austausch von Desktop-PCs, Druckern, Scannern, Laptops und anderer Hardware erfolgt beispielsweise alle drei Jahre (sog. Lebenszyklus, engl. „Lifecycle“). So sind auch in der Regel die Leasing-Zeiträume gestaffelt: Die Hardware für einen Rollout wird immer öfter von einem Unternehmen bei einer Leasingfirma finanziert. Auch das Einrichten großer Rollouts bzw. eine grossflächige PC-Flotten-Erneuerung wird oft von der EDV großer Unternehmen nicht mehr selbst durchgeführt, sondern nur vorab mit aller Hardware und Software detailspezifiziert und dann zur Durchführung an externe Dienstleister vergeben. Diese Rollouts dienen dann auch der Einführung neuer Technologien und beinhalten die dafür notwendigen Migrationsszenarien für die Datenübernahme von den Altsystemen (Beispiel: Einführung eines neuen Betriebssystems mit Wechsel von 32 Bit auf 64 Bit und gleichzeitiger Ablösung der Bürokommunikationssoftware und Änderung der Netzanbindung von ISDN auf DSL).

Der Rollout neuer Software-Versionen kann den Austausch alter Hardwareerforderlich machen, z. B. weil der Betriebssystemhersteller dieGewährleistung befristet hat und die Software-Industrie Updates nur noch fürdas neue Betriebssystem unterstützt. Sobald das neue Betriebssystem eine andere Hardware voraussetzt, muss dann ein Hardware(teile)-Rollout dem Software-Rollout vorangehen. Bei einem Hardware-Rollout sind Umgang und Umfang der Datensicherung im Vorfeld abzustimmen: Welche Programme sind aktuell installiert? Wo ist die Seriennummer? Wo werden die Daten gespeichert? Soll eine komplette Migration durchgeführt werden (alle Dateien, Einstellungen, Applikationen), oder soll die Migration nur bestimmte Dateitypen (.doc; .tmp; .bak; ~$.doc,) umfassen.